Auszug "Die Erinnerung an Emilies Rosen (Band)"
I
Ich schlafe am Ufer des Flusses, die Erle
umhüllt mich, der Sand war wie Quarz als ich schlief;
der Grashalm berührt mich mit all seinen Perlen
und Körpern, aus denen die Einsamkeit lief.
Hier fließen die Zeiten wie Silber durch Wälder.
Der Nebel, er bleibt, und er schweigt an dem Ort,
der Regen zieht Furchen, Erinnerungsfelder,
und wirft die verstorbenen Berge hinfort.
II
Ich sandte dich über den Rücken des Windes
in einem sehr langen und schlafenden Brief.
Am Drucker der Wolken zu Schnüren verbunden,
gingst du liebe Emmi; dein Wort, das entschlief.
Du maltest die Welten auf nebligen Fenstern,
dahinter die Güte, ein Herz als Motiv,
dein Haar auf der Brille, dein Füller aus Stille,
die Tinte im Wasser, Jahrhunderte tief.
Die lieben Gedichte, das salzige Wasser
der Sprache, das über Vergebung zerlief,
weiß glühten die Haare, und durch diese Jahre
verwirbelte Staub sich im Licht, das dich rief.